wunderlich

wunderlich

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wụn|der|lich 〈Adj.〉
1. seltsam, merkwürdig, sonderbar, eigentümlich
2. launisch, grillenhaft
● ein \wunderlicher Heiliger, Kauz 〈fig.; umg.〉 sonderbarer, schrulliger Mensch; der Alte wird jetzt etwas \wunderlich; damit ist es \wunderlich zugegangen

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wụn|der|lich <Adj.> [mhd. wunderlich, ahd. wuntarlīh = wunderbar]:
vom Üblichen, Gewohnten, Erwarteten in befremdlicher Weise abweichend:
-e Einfälle;
ein -er Mensch;
man kann schon die -sten Dinge erleben!;
er ist ein wenig w. geworden.

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Wụnderlich,
 
1) Fritz, eigentlich Friedrich Karl Otto Wunderlich, Sänger (lyrischer Tenor), * Kusel 26. 9. 1930, ✝ Heidelberg 17. 9. 1966; debütierte 1955 in Stuttgart und wurde 1960 Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München, 1962 der Wiener Staatsoper. Er trat u. a. auch an der Covent Garden Opera in London und bei Festspielen (Salzburg, Edinburgh, Aix-en-Provence) auf. Wunderlich war ein überragender Mozart-Interpret und beherrschte dank seines großen Stimmumfangs ein vielseitiges Repertoire, in dem besonders auch C. Monteverdi, G. Rossini, R. Strauss, C. Orff und W. Egk eine wichtige Stelle einnahmen; hat sich auch als Konzert- und Liedinterpret einen Namen gemacht.
 
 2) Hans-Georg, Geologe, * Stuttgart 19. 1. 1928, ✝ ebenda 28. 5. 1974; ab 1963 Professor in Göttingen, ab 1970 in Stuttgart; arbeitete v. a. über Geotektonik; deutete die minoischen Palastanlagen auf Kreta als Gebäude eines Totenkults.
 
Werke: Wesen und Ursachen der Gebirgsbildung (1966); Einführung in die Geologie, 2 Bände (1968); Wohin der Stier Europa trug. Kretas Geheimnisse. .. (1972); Bau der Erde, 2 Bände (1973-75); Die Steinzeit ist noch nicht zu Ende (1974); Das neue Bild der Erde (herausgegeben 1975).
 
Herausgeber: Atlas zur Geologie (1968, mit E. Bederke).
 
 3) Heinz, Organist, * Leipzig 25. 4. 1919; studierte u. a. bei K. Straube (Orgel) und J. N. David (Komposition), war 1943-58 Kirchenmusikdirektor in Halle (Saale) und 1958-82 an Sankt Jacobi in Hamburg; daneben lehrte er als Professor für Orgel an der Hamburger Musikhochschule. Im Vordergrund seines Repertoires stehen Werke von J. S. Bach und M. Reger.
 
 4) Karl Reinhold August, Internist, * Sulz am Neckar 4. 8. 1815, ✝ Leipzig 25. 9. 1877; wurde 1843 Professor in Tübingen, 1850 in Leipzig. Wunderlich gehört zu den Begründern der die neuzeitliche naturwissenschaftliche Richtung der Heilkunde einleitenden »physiologischen Medizin«. Er befasste sich auch mit der Körperwärme und ihrer Veränderung bei bestimmten Erkrankungen. Wunderlich führte eine genaue Befunddokumentation am Leipziger Jakobshospital ein und ab 1859 das Anlegen von Temperaturkurven (kontinuierliches Messen der Körpertemperatur am Krankenbett).
 
 5) Paul, Maler und Grafiker, * Berlin 10. 3. 1927; ausgebildet an der Landeskunstschule in Hamburg, 1951-63 dort Lehrer, anschließend Professor an der Hamburger Akademie (bis 1968). Wunderlich entwickelte zunächst einen vom Surrealismus geprägten fantastischen Figurenstil, den er später unter Zuhilfenahme fotografischer Vorlagen (Aufnahmen seiner Frau Karin Székessy) mit realistischen Mitteln überhöhte; gestaltet auch Skulpturen.
 
 
P. W., hg. v. V. Huber, 4 Bde. (1979-88);
 
P. W., bearb. v. T. Gädeke, 2 Bde. (1987-88).

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wụn|der|lich <Adj.> [mhd. wunderlich, ahd. wuntarlīh = wunderbar]: vom Üblichen, Gewohnten, Erwarteten in befremdlicher Weise abweichend: -e Einfälle; ein -er Mensch; man kann schon die -sten Dinge erleben!; er schrieb mir fast täglich -e Briefe, deren Verrücktheiten mich mächtig anzogen (Mayröcker, Herzzerreißende 31); er ist ein wenig w.; du bist wohl w.!; Aber der Kantor ... war seit Ralfs Festnahme w. geworden (Bieler, Bär 142).

Universal-Lexikon. 2012.

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